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Gamma Bak

Gamma Bak

Gamma Bak ist 1965 in Deutschland geboren und in Berlin und in Vancouver, Kanada aufgewachsen. Ihre Familie stammt aus Ungarn, ihre Eltern haben die Heimat 1956 als Flüchtlinge verlassen. In Vancouver hat Gamma Bak ihre Ausbildung im Department for Film des Center for the Arts (Kunsthochschule) der Simon Fraser University in den 1980er Jahren im Fach Film/Video absolviert. Diese Ausbildung war damals auf Experimentalfilm und künstlerisches Arbeiten spezialisiert und sie hat bei den Professoren David Rimmer, Patricia Gruben und Kaja Silverman studiert.

Neben der Realisierung eigener Experimental-Dokumentarfilme als Regisseurin und Produzentin und ihrer künstlerischen Arbeit mit eigenen Foto- und Film-Archiven und Fotokopier-Kunst, arbeitete Gamma Bak seit Ende der 80-er Jahre in Berlin auch im Bereich der Filmproduktion u.a. auch als TV Journalistin, als Assistentin des Produzenten sowie als Executive Producer und Koproduzentin. Gamma Bak ist seit Mitte der 90-er Jahre als Moderatorin für Filmgespräche in der Sektion Panorama der Berlinale tätig.

Ihre Vorträge und Seminare an Kunsthochschulen sind als Master Classes konzipiert. Gamma Bak teilt hier ihre Ansätze zum Thema Arbeiten mit eigenen filmischen und Foto-Archiven und der eigenen künstlerischen Methodik in Formen des autobiografischen Experimentellen-/Essayfilms. Sie nutzt diverse Arbeitsmaterialien und Collagen aus den eigenen Archiven und fotografiert Experimentalstrecken, die in ihren Film/Video Arbeiten integriert sind.

Seit 1993 ist Gamma Bak selbstständig tätig mit ihren Film-, Foto- und Videoprojekten. Sie hat sich auf die Produktion und Koproduktion von persönlichen und autobiografischen Arbeiten konzentriert, die auch im musealen und im Kontext von Galerien gezeigt werden. So hat die Zusammenarbeit mit der Fotografin und Regisseurin J.Jackie Baier an den Portraitfilmen „Chantal – All Night Long“ (Berlinale 2011) und „Julia“ (Venedig Giornate degli Autori 2013) bereits vor zehn Jahren, die ersten wichtigen Beiträge, vor und hinter der Kamera im Bereich Trans*Sichtbarkeit, ergeben. Der Film „Julia“ war besonders erfolgreich auf Festivals und wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet.

Der künstlerische Essayfilm „Schnupfen im Kopf“ (Berlinale 2010) wurde in Deutschland in über fünfzig Städten gezeigt, Gamma Bak hat die Tournee mit Filmgesprächen begleitet. Die Cinematheken Tel-Aviv, Jerusalem, Vancouver, sowie die ATA Gallery in San Francisco zeigten die internationale Fassung des Films, „Head Cold“.

„Engelbecken“ eine künstlerische, autobiografische Arbeit mit eigenen Bild- und Tonarchiven führt in die Zeit, als die beiden Künstler*innen Gamma Bak und Steffen Reck Mitte der 80er Jahre ein Ost-West Paar in Berlin waren. Der Film hatte bei DOK Leipzig in 2014 seine Premiere. „Engelbecken“ wurde seitdem für die Programme der Menschrechtsfilmfestivals VEZRIO 2015 (Budapest, Ungarn), Int. Human Rights Filmfest Albania 2016 (Tirana, Albanien) ausgewählt. Im Herbst 2016 wurde „Engelbecken“ im Begleitprogramm der Ausstellung „Gegenstimmen“ (Voices of Dissent) – Kunst in der DDR 1976-1989, im Martin-Gropius-Bau, Berlin, gezeigt. In der Ausstellung „Gegenstimmen“ zur DDR Underground Kunst wurde darüberhinaus ein 12 min. Video-Exponat aus dem Projekt präsentiert.

Kulturpolitisch hat sich Gamma Bak immer für die Förderung von kleinen, ungewöhnlichen Projekten eingesetzt: Als Delegierte für das Plenum der Berliner Filmschaffenden Ende der 80er Jahre, sowie mit der Initiative für eine künstlerische Low-Budget Filmförderung, die 2003 in Berlin beim Medienboard Berlin Brandenburg umgesetzt wurde. Diese Experimentalfilmförderung unterstützt insbesondere künstlerische Film/Video Arbeiten, die im musealen Kontext vorgeführt werden.